Pressemitteilung der Intertainment AG
Intertainment rechnet mit Schiedsgerichtsverfahren gegen
die Comerica Bank und Versicherungsgesellschaften
Ausreichend Ressourcen für das Verfahren / Rüdiger Baeres gibt auf
Hauptversammlung den Vorstandsvorsitz ab und wechselt in den Aufsichtsrat
Ismaning bei München, 29. Oktober 2004 - Die Intertaiment AG, Ismaning bei
München, sieht gute Chancen, den Betrugskomplex Franchise Pictures erfolgreich
abschließen zu können. Dies erklärte der scheidende Vorstandsvorsitzende Rüdiger
Baeres auf der Hauptversammlung des Unternehmens. Nach dem in den USA gewonnenen
Prozess gegen Franchise Pictures, 16 weitere Gesellschaften und Elie Samaha, den
CEO von Franchise Pictures, persönlich, steht Anfang nächsten Jahres ein
Schiedsgerichtsverfahren gegen die anderen in den Betrug involvierten
Gesellschaften an. Dabei handelt es sich unter anderem um die Comerica Bank und
die Versicherungsgesellschaft Film Finances. Das Schiedsgerichtsverfahren sei
die zweite und entscheidende Hürde, die Intertainment nehmen müsse, um seine
Ansprüche durchzusetzen, sagte Baeres. Im Rahmen des Schiedsgerichtsverfahrens
fordert Intertainment von den beklagten Parteien - wie auch schon im
vorangegangenen Prozess gegen Franchise Pictures - Schadensersatz in Höhe von
mindestens 100 Millionen Dollar.
Baeres ging im Zusammenhang mit dem Betrugskomplex auch für die
Liquiditätssituation von Intertainment ein. Intertainment besaß seinen Angaben
zufolge Ende September 2004 liquide Mittel in Höhe von 1,4 Millionen Euro, nach
1,0 Millionen Euro zur Jahresmitte. Das Unternehmen verfüge aus heutiger Sicht
über genügend Ressourcen, um sowohl das operative Geschäfts zu betreiben als
auch das Schiedsgerichtsverfahren durchzuführen, sagte der Vorstandsvorsitzende.
Bislang hätten die Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem Betrugskomplex
Intertainment rund 12 Millionen Dollar gekostet.
Aus dem im Juni 2004 erstrittenen Urteil gegen Franchise Pictures, die 16
anderen Gesellschaften und Elie Samaha stehen Intertainment Ansprüche in Höhe
von 121,7 Millionen Dollar zu. Franchise Pictures und 15 der verurteilten
Gesellschaften haben nach der Ausfertigung des Urteils im August 2004 Insolvenz
nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts angemeldet. Nach dem momentanen Stand,
habe Franchise Pictures bis Ende Dezember 2004 Zeit einen Restrukturierungsplan
vorzulegen. Falls diesem nicht zugestimmt werde, würde Franchise voraussichtlich
Ende Februar 2005 in die Liquidation gehen, erklärte Baeres. Bereits zum
jetzigen Zeitpunkt stehe fest, dass das Unternehmen keine leere Hülle sei,
sondern über Vermögen verfüge. Darüber hinaus seien im Vorfeld des Prozesses
unberechtigterweise beachtliche Werte aus Franchise Pictures heraustransferiert
worden.
Elie Samaha habe dagegen keine Insolvenz angemeldet. Intertainment habe alle
nötigen Schritte für eine Vollstreckung des Urteils gegen ihn eingeleitet. Im 6.
Dezember finde in diesem Zusammenhang eine Vernehmung statt, bei der Samaha
seine Vermögensverhältnisse offen legen muss. Sofort danach könne vollstreckt
werden.
Gescheitert seien Vergleichsverhandlungen, die alle in den Betrugskomplex
involvierten Parteien betrafen, sagte Baeres weiter. Die Comerica Bank habe
diese Verhandlungen unmittelbar nach dem Urteil gegen Franchise Pictures
vorgeschlagen. Sie hätten Mitte September in San Francisco stattgefunden, aber
lediglich zu einem Vergleichsangebot geführt, das für Intertainment nicht
akzeptabel gewesen sei.
Nach Abschluss seiner Hauptversammlungsrede legte Baeres, der Großaktionär und
Gründer von Intertainment ist, den Vorstandsvorsitz nieder, um in den
Aufsichtsrat des Unternehmens zu wechseln.
Kontakt:
Intertainment AG, Investor Relations, Osterfeldstraße 84, 85737 Ismaning
Telefon: (0 89) 2 16 99-0, Telefax: (0 89) 2 16 99-11,
Internet: www.intertainment.de , E-Mail: investor@intertainment.de